Teilnahme am Wettbewerb Neubau Bauhof Künzelsau

Einladungswettbewerb (10 Architekturbüros)

Ergebnisse:
1.Preis: 10.000 Euro
oho-Architekten BDA – Maximilian Otto + Ursula Hüfftlein-Otto, Stuttgart
2.Preis: 6.000 Euro
Hein – Hüttel – Lindenberger, Ludwigsburg
3.Preis: 4000 Euro
Architekturbüro Michael Letzgus, Künzelsau

Kurz-Beschreibung der Wettbewerbs-Planungsaufgabe:

1.Bauhof
Der städtische Bauhof soll auf dem Gelände der ehemaligen Straßenmeisterei auf den Flur-Nummern 859, 868, 868/1, 870/3 und einer Teilfläche des westlich angrenzenden Grundstücks Flur-Nummer 872 untergebracht werden. Wegen der unmittelbaren Nachbarschaft zum Wohngebiet „Wiesweg“ legt die Stadt besonders großen Wert auf eine Minimierung der Lärmbelästigung durch entsprechend platzierte „ruhigere“ Funktionseinheiten des Bauhofes an der nördlichen Grundstücksgrenze und ggf. geeignete Lärm- und Sichtschutz-maßnahmen.

2.Dusch-, Umkleide- und Geräteräume für das Stadion Prübling
Das Stadion grenzt südlich an das Bauhofgelände an. Für die z. Zt. extern gelagerten Sportgeräte sollen entsprechende Geräteräume und für die Sportler neue Dusch- und Umkleideräume nördlich der Sprungbahnen gebaut werden. Vom Verfasser werden eindeutige und wirtschaftliche Aussagen zur Fassaden- und Gebäudegestaltung erwartet. Im Rahmen der Verwirklichung der Baumaßnahme denkt die Ausloberin an umweltfreundliches und Ressourcen schonendes Gebäudemanagement.

Beurteilung durch das Preisgericht
Der Verfasser platziert die Funktionseinheiten für den Bauhof in 3 Baukörpern entlang der nördlichen und südlichen Grundstückgrenze. Durch die vorgegebene Erschließung an der Westseite des Grundstücks über den Hallstadtweg ergibt sich ein gestaffelter Hofbereich, von dem aus alle Funktionsbereiche angedient werden können. Wagenhallen und Werkstatten liegen sich im nördlichen und südlichen Riegel gegenüber. Auf dem nördlichen Riegel ist die Verwaltung aufgesetzt. Somit können Lärmimmissionen gegen die Hangbebauung abgeschirmt werden. Die Salzhalle liegt nahe der Zufahrt kann auf direktem Weg angefahren werden. Der Bau der Salzhalle ist möglich, solange die bestehende Salzhalle noch genutzt wird. Gewächshaus, Außenflächen und Fahrzeughalle für den Gärtnereibetrieb sind an der Westgrenze platziert. Entgegen den Vorgaben des Raumprogramms bietet der Verfasser eine Komplettüberdachung dieser Funktionseinheit an. Dies hat zur Folge, dass die Flächenund Kennwerte im Vergleich zu den übrigen Arbeiten im oberen Bereich liegen. Nachteilig wird auch die überdachte Freifläche Gartenbau bewertet, da hier ganzjährig bewässert werden müsste. Auch dürfte die Verschattung nicht unproblematisch sein. Der untergeschobene Baukörper für die Fahrzeuge ist konstruktiv problematisch. Das Stadiongebäude liegt auf Sportplatzniveau und ist funktional und zweckmäßig organisiert. Das Flachdach kann als Zuschauertribüne genutzt werden. Die Hallenkonstruktionen sind klar gegliedert und stützenfrei. Sie ermöglichen eine flexible Nutzung und sind wirtschaftlich herzustellen. Die Architektursprache der Hallen ist angemessen, der nördliche Riegel weist mit einer ansprechenden Fassadengestaltung eine gute Gliederung auf. Das energetische Konzept ist sehr detailliert ausgearbeitet, wirkt jedoch z.T. überzogen und nicht praktikabel. Insgesamt überzeugt der Entwurf durch seine klare Gliederung und Formensprache sowie der überzeugenden Funktionalität. Die überdimensionierte Glasdachkonstruktion mit transluzenten Photovoltaik-Elementen des Gewächshauses und der zugehörigen Freiflächen lassen jedoch hohe Bau- und Folgekosten erwarten.